MAKE-UP ARTIST vs. VISAGIST –
was ist der Unterschied?

 | Kim Martens  | 

7. Februar 2023

Make-up Artist, Visagist, Maskenbildner, Kosmetiker usw. – es gibt viele Bezeichnungen  für Berufe in der Beauty-Branche. Teilweise beschreiben sie die gleichen Tätigkeitsfelder, vereinzelt  unterschiedliche, manchmal überlappen sie sich. Die wohl meistgestellte Frage ist: Was ist der Unterschied zwischen Make-up Artist und Visagist? Wir wollen den verschiedenen Berufen der Beauty-Branche einmal auf den Grund gehen.

Make-up Artist, Visagist, Maskenbildner, Kosmetiker usw. – es gibt viele Bezeichnungen  für Berufe in der Beauty-Branche. Teilweise beschreiben sie die gleichen Tätigkeitsfelder, vereinzelt  unterschiedliche, manchmal überlappen sie sich. Die wohl meistgestellte Frage ist: Was ist der Unterschied zwischen Make-up Artist und Visagist? Wir wollen den verschiedenen Berufen der Beauty-Branche einmal auf den Grund gehen.

MAKE-UP ARTIST VS. VISAGIST

Gerade bei diesen beiden Beispielen ist der Übergang, sofern es überhaupt einen Unterschied gibt, sehr fließend. Sucht man jedoch nach Ausbildungen zu den beiden Berufen kann man schon Ausbildungen zum Make-up Artist genauso wie Ausbildungen zum Visagist finden. Diese werden oft an privaten Schulen angeboten. Hier ist lediglich die Dauer der Ausbildung ausschlaggebend für die Bezeichnung.

Die Visagisten-Ausbildung fällt häufig wesentlich kürzer aus als die zum Make-up Artist und es stehen meistens Make-up Basics wie Tages-, Abend- oder Gala-Make-up im Vordergrund. So ist man am Ende der Ausbildung bestens auf die klassischen Einsatzgebiete vorbereitet.

Make-up Artist Ausbildungen hingegen finden größtenteils über einen längeren Zeitraum statt, die Lehrinhalte können vielfältiger ausfallen. Neben den Basics werden auch kreative Lehrinhalte wie Runway-, Fashion-, Editorial- oder Special Effects Make-up vermittelt. Dementsprechend vielfältig und weitreichender sind auch die anschließenden Einsatzgebiete.

Erläuterung der Begriffe: Visagist und Make-up Artist

Das heißt aber nicht, dass die Bezeichnungen zwingend festgelegt sind und ein Make-up Artist da anfängt zu arbeiten, wo ein Visagist aufhört. Beide Begriffe haben sich in Deutschland etabliert und werden oft als Synonym  verwendet.

Gerade die jüngere Generation, die sich im Beauty-Bereich im englischsprachigen Ausland inspirieren lässt, greift auf den Ausdruck Make-up Artist zurück. Andere verwenden eher Visagist, da sich dieser Begriff in unserem Sprachgebrauch schon länger etabliert hat. Das Wort selbst hat seinen Ursprung vom französischen „Visage“ – das Gesicht.

Wichtig ist aber: Der Begriff alleine hat keine Aussagekraft über das Können der einzelnen Person. Allein das Know-How ist ausschlaggebend für die Einsatzgebiete und auch für den Erfolg – ob nun als Visagist oder als Make-up Artist.

Visagist und Make-up Artist – nicht staatlich anerkannt

Die Ausbildung zum Visagist oder Make-up Artist ist nicht staatlich anerkannt, die  Berufs- beziehungsweise Tätigkeitsbezeichnung in Deutschland nicht geschützt.

Das Ganze hat natürlich Vor- und Nachteile. Jeder kann sich Make-up Artist oder Visagist nennen und als solcher arbeiten. So kann man sich beispielsweise alles selbst beibringen und sich, ohne jemals eine Ausbildung besucht zu haben, selbstständig machen. Zweifellos gibt es sicher einige Autodidakten, die sich auch ohne Ausbildung durch ihre Kreativität und ihre Referenzen einen Namen gemacht haben.

In anderen Ausbildungen jedoch gibt es gesetzlich vorgeschriebene Vorgaben: fester Lehrplan, staatlich anerkannte Berufsschulen und Prüfungen, die absolviert werden müssen, um den Beruf auszuüben. So werden bei den Absolventen gewisse Qualitätsstandards vorausgesetzt, worauf deren Kunden vertrauen können.

Bei Make-up Artists und Visagisten ist das jedoch nicht der Fall. Hier zählen, für die Wahl des geeigneten Dienstleisters, der erste Eindruck, Bilder von bereits entstandenen Arbeiten (auch Referenzen genannt) und nicht zuletzt Sympathie und Empfehlungen von zufriedenen Kunden.

MAKE-UP ARTIST VS. MASKENBILDER:
worin unterscheiden sie sich?

Im Vergleich zum Make-up Artist ist Maskenbildner ein staatlich anerkannter Ausbildungsberuf. Die Ausbildung zum Maskenbildner dauert 3 Jahre und man kann sie entweder dual (Theorie und Praxis) oder rein schulisch absolvieren.

Die Tätigkeitsbereiche unterscheiden sich von denen eines Make-up Artists grundlegend. Maskenbildner erarbeiten tatsächlich Masken. Das kommt beispielsweise im Theater, bei Musicals, Opern oder an Fernseh- und Filmsets zum Einsatz.

Ein Make-up Artist kann möglicherweise, je nach Ausbildung und Know-How, auch einzelne Bereiche des Maskenbildners bedienen, hat seine Haupteinsatzgebiete allerdings in einem anderen Bereich. Maskenbildner  beschäftigen sich unter anderem auch mit Latexteilen zur Veränderung der Gesichts- oder Körperstruktur oder Haarteilen wie Perücken und Bärten. Für einen Make-up Artist dürfte das Anbringen und Einschminken sicher kein Problem sein, allerdings die Herstellung gehört nicht zu den Kerngebieten und ist den Maskenbildnern vorbehalten. Wer also am Theater beispielsweise für eine perfekte Inszenierung der darstellenden Charaktere sorgen möchte, für den ist das Tätigkeitsfeld des Maskenbildners genau das Richtige.

Der Unterschied: Make-up Artist vs. Kosmetiker

Auch hier sind die Tätigkeitsbereiche absolut unterschiedlich. Kosmetiker beschäftigen sich vordergründig mit der Haut, deren Pflege und Behandlungen, um gewisse Behandlungsziele zu erreichen. Dazu zählt zum Beispiel ein jüngeres, vitaleres Aussehen. Auch die Behandlung gewisser Hautprobleme steht für Kosmetiker auf dem Plan. Das Wissen über den Körper und insbesondere der Haut sowie Behandlungsmöglichkeiten und Wirkstoffe ist für Kosmetiker der Grundstein. Make-up spielt dabei nur eine Nebenrolle.

Als Kosmetiker hingegen kann man sich im Anschluss an die Ausbildung staatlich prüfen lassen. So sind wieder die bereits angesprochenen einheitlichen Qualitätsstandards für diesen Bereich erfüllt. Eine staatliche Anerkennung ist allerdings kein Muss.

Ein Make-up Artist hingegen beschäftigt sich vordergründig mit Make-up und weiß über die Haut nur in dem Maße Bescheid, wie es für die Auswahl der Reinigungs-, Pflege- und Make-up Produkte von Bedeutung ist.

Welchen Beruf in der Beauty-Branche möchte ich nun ergreifen?

Je nachdem in welchem Tätigkeitsbereich man arbeiten möchte, fällt die Entscheidung für den Bereich der Beauty-Branche, in dem man sich ausbilden lassen möchte.

Am besten informiert man sich über die Lehrpläne der einzelnen Ausbildungen und spricht mit den ausbildenden Instituten selbst. So kann man sich über Berufschancen informieren und genaue Lehrinhalte erfragen. Das hilft bei der Entscheidungsfindung. Und man kann genau den Beruf ergreifen, der zu einem passt.

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